Sabine Pinisch

#32 Einfach mal “JA” sagen!

Jetzt denkt sicher jeder das ist doch einfach! Aber nein! Nicht immer… Es kommt darauf an was der andere sagt…;-)

Ich glaube, dass auch das “Ja” eine wichtige Rolle in unserem Leben spielt.
  • Ja heisst annehmen
  • Ja heisst Freundlichkeit
  • ja heisst Offenheit
  • ja heisst auch manchmal Blödheit… 😉

Wie singt Sido so schön “Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein…”

Das nur nebenbei und dafür habe ich den Artikel zum “NEIN” schon geschrieben.
Jetzt geht es um das “JA”. Wann sollten wir auch mal “JA” sagen? Wann kann das gut sein?
Ich beschreibe mal eine Situation, die ich erlebt habe und die mich kurzzeitig sprachlos gemacht hat.
Ein Kollege hatte einen Fehler gemacht. Wie das so ist, hab ich mich mit allen notwenigen Argumenten “bewaffnet” und bin zu ihm gegangen um das Thema anzusprechen. Es war ein aus meiner Sicht schwerwiegender Fehler, der nicht wiederholt werden durfte. Also war es mir auch besonders wichtig, dass er die Situation versteht.
Also bin ich hin und sagte ihm erstmal in kurzen Sätzen, was falsch war.
Daraufhin sagte er: “Ja, da hast du Recht!”  – Nichts weiter nur das.
Ich stand da und wusste überhaupt nicht mehr was ich sagen sollte. Damit hatte ich zum einen nicht gerechnet und darauf gab es auch nichts mehr zu sagen.
Also stand ich da mit offenem Mund (sinnbildlich)
Was ist da passiert?

Wie schon geschrieben, war ich “bewaffnet”. Normalerweise führt das sofort zur Verteidigung bei der  Gegenseite. So sind wir das gewohnt. Und damit wir genug Munition haben, um den Kampf zu gewinnen, nehmen wir auch ausreichend mit.
Damit ist unser Kopf schon mal voll mit Argumenten für den bevorstehenden Kampf. Und wer voll damit ist, der hat einfach keinen Platz mehr für andere Argumente. Er hat sich ja schon bis oben hin beladen. (je nach Schwere der Situation, nach Gewinnaussichten, ….)
Jetzt bin ich da aufgetaucht mit meiner Ausrüstung. Der Kollege fährt aber widererwarten die Verteidigung nicht hoch. Er fängt nicht an sich zu wehren, er schießt auch nicht zurück.
Ganz im Gegenteil, es fühlte sich so an, als hätte er sich mit auf meine Seite gestellt und hilft mir tragen. Ein komisches Gefühl. Also mit einem Schlag war alles nutzlos, was ich mir da so aufgeladen hatte. Also konnte ich es auch ganz in Ruhe beiseite legen. Der Plan war so nicht aufgegangen.
Also redeten wir ganz in Ruhe noch einmal darüber und auch mir wurde klar, dass es einen Grund hatte, warum der Fehler passiert war. Es war alles gut.
Was passiert aber bei dem der “Ja” sagt?
Wenn ich eine Kritik bekomme, dann hat das Gegenüber meistens einen Grund. Wenn wir mal ausschließen, dass es sich um einen Nörgler handelt, der aus Spaß rumnörgelt, dann könnte man ja mal davon ausgehen, dass er irgendetwas in Ordnung bringen will oder vielleicht sogar es gut meint mit mir oder der Firma oder sonst irgendwie.

Und dort lohnt es sich durchaus mal “JA” zu sagen.
Zum einen um die Situation nicht eskalieren zu lassen, siehe oben.

Und es gibt noch einen Grund: Beim Sagen dieses “JA”s lasse ich die Kritik an mich heran. Da darf aber kein “JA, aber…” kommen. Nein, nur ein “JA” ohne Vorbehalt bringt uns in die Situation.
Die Kritik dringt dann zu uns vor. Das könnte auch erstmal wehtun.

Sollte es wehtun, hat der andere irgendwas getroffen. Eine alte Wunde vielleicht oder er hat Recht. Dann kann man daraus etwas lernen. Man kann besser werden. Und vielleicht hilft uns der Kritiker sogar dabei.
Wenn es nicht wehtut, dann hat er vielleicht auch nicht recht oder wir sehen es anders. Darüber kann man dann aber in Ruhe sprechen.

Wie ihr seht, ist es nicht unbedingt schädlich auch mal “Ja” in einer unangenehmen Situation zu sagen. Es kann uns besser machen und wir gehen einem Kampf aus dem WEg.
Immer “JA” ist natürlich auch nicht gut, dazu lest gern meinen Artikel zum “Nein” 😉

Danke fürs Lesen! Und danke an BastianP. für die hübschen Grafiken….
Sabine Pinisch
Andere spannende, passende Themen:

2 Kommentare zu „#32 Einfach mal “JA” sagen!“

  1. Pingback: #6 Sei ehrlich mit dir selbst und du verstehst auch die anderen – Sabine Pinisch

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert